Max Reinhardt wurde, eigentlich unter dem Namen Maximilian Goldmann, am 9.9.1873 in
Baden bei Wien als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren.
Neben einer Banklehre nahm er Schauspielunterricht, mit 17 Jahren debütierte er in
Wien als Schauspieler, schon 1893 führte ihn ein Auftritt nach Salzburg. 1894 wurde
er von Otto Brehm für das Deutsche Theater in Berlin engagiert. Hier gründete er
mit Kollegen 1901 die Kleinkunstbühne "Schall und Rauch", die er bald zum "Kleinen
Theater" umbaute.
1903 hatte er mit Maxim Gorkis "Nachtasyl" seinen ersten Regieerfolg, der
Durchbruch gelang ihm aber erst zwei Jahre später mit Shakespeares
Sommernachtstraum. Im gleichen Jahr übernahm er auch das Deutsche Theater in
Berlin, das er bis 1933 auch meistens leitete. 1904 wurde es ihm auch offiziell
erlaubt, den Nachnamen "Reinhardt" zu tragen.
Mittlerweile war er Theaterleiter, Schauspieler und Regisseur und gründete mehrere
Theater. So zum Beispiel das Theater in der Josefstadt in Wien. 1929 gründete
er das Reinhardt-Seminar, die wohl berühmteste Schauspiel- und Regieschule des
deutschen Sprachraums.
Max Reinhardt war als Organisator neben Hugo von Hofmannsthal der wichtigste
Mitbegründer der Salzburger Festspiele. Bis 1937 war er auch Leiter der
Festspiele.
Seit 1918 war das Schloss Leopoldskron in seinem Besitz und wurde von ihm für seine
Inszenierungen verwendet. Auch am Domplatz und im neuerbauten Festspielhaus wurden
Stücke aufgeführt, beispielsweise Hofmannsthals "Jedermann".
Nach einer Zeit in Berlin musste Reinhardt 1933 vor den Nationalsozialisten nach Österreich fliehen, wo er seine Theaterdirektion des Theaters in der Josefstadt abgab, um seine Emigration vorzubereiten. 1937 emigrierte er dann in die USA. Hier arbeitete er zuerst in Los Angeles, wo er in Hollywood schon 1935 die Verfilmung von Shakespeares Sommernachtstraum als Regisseur leitete. Von 1942 bis zu seinem Tod am 31.11.1943 lebte Reinhardt dann in New York.
Max Reinhardt begründete das moderne europäische Regietheater und entwickelte die Regietechnik durch den Einsatz von Drehbühne, Massenszenen, Ausstattungs- und Beleuchtungseffekten wesentlich weiter.