Herbert von Karajan ist der wohl bekannteste österreichische Dirigent des 20
Jahrhunderts. Er wurde am 5. April 1908 in Salzburg geboren. Mit vier Jahren begann
er schon eine musikalische Ausbildung und war von 1916 bis 1926 als Schüler am
Mozarteum-Konservatorium. Dann ging er nach Wien, um Musikwissenschaft und
Dirigieren zu studieren. 1929 fand sein erster großer Auftritt beim Mozarteum
Orchesters statt. Er hatte Arbeitsverträge mit der Stadt Aachen und der Berliner
Stattsoper, doch diese liefen 1942 aus. Vor Kriegsende schaffte Karajan es noch,
nach Italien zu flüchten und sich bei einem Freund zu verstecken.
1945 wurde er im Zuge der Entnazifizierung mit Berufsverbot belegt, doch schon 1947
wurde er an der Wiener Staatsoper beschäftigt und dirigierte die Konzerte der
Gesellschaft der Musikfreunde. Nun begann erst sein eigentlicher Aufstieg. 1949
erhielt er den Posten des Direktors der Gesellschaft für Musikfreunde, 1955 wurde
er als Nachfolger seines ehemaligen Konkurrenten Wilhelm Furtwängler Chefdirigent
der Berliner Philharmoniker. Daneben war er 1957 - 1964 Direktor der Wiener
Staatsoper.
Die Bedeutung Salzburgs im Leben des großen Dirigenten liegt, neben dem prägenden
Einfluß der Geburtsstadt in der engen Verbindung zu den Salzburger Festspielen. Von
1956 bis 1960 und 1965 bis 1988 war er musikalischer Leiter der Festspiele. Er war
es außerdem, der die Osterfestspiele einführte, bei denen vor allem Richard Wagner
aufgeführt wurde. Seit den 60er Jahren ist der internationale Ruf Salzburgs direkt
mit Herbert von Karajan verbunden.
Herbert von Karajan setzte sich für die Förderung junger, unbekannter Künstler ein,
dazu gründete er 1969 auch die nach ihm benannte Stiftung.
Karajan hatte in den letzten Jahrzehnten seines Lebens in Anif im Großraum Salzburg einen Wohnsitz, wo er am 16.7.1989 an einem Herzinfarkt starb.